Ein Bummel durch Afitos, ein ursprüngliches Städtchen auf Kassandra, bietet neben schönen Natursteinhäusern auch Souvenirs und Kunsthandwerk , vor allem aber allerorten Kunstwerke aus Kalkstein von Steinmetz Vasili Pavli.
Wie drei dicke Finger ragen die chalkidikischen Halbinseln Kassandra, Sithonia und die durch ihre Mönchsklöster berühmte Insel Athos in das tiefblaue Meer der nördlichen Ägäis. Dazwischen die sandigen Strände, die von den Städtern aus Thessaloniki im Sommer in Zeltlager verwandelt werden, bei denen die Wohnwagen und ihre Vorzelte durch hoch in den Bäumen verzurrte, hässliche, grüne Netze beschattet werden.
Aber im Mai gibt es noch Platz und nach dem orthodoxen Pfingstfest sind auch die Wohnmobile der bulgarischen Urlauber wieder auf dem Heimweg. So finden wir einen traumhaften Stellplatz am Palagria Sani an der Westküste der Kassandra. Langer Sandstrand mit kristallklarem, türkisen Meer, große schattenspendende Zypressen und den unverstellten Blick auf die dunkelrot untergehende Sonne am weit entfernten, makedonischen Ufer.
Vor hier ist es nur ein Katzensprung nach Afitos am Ostufer der Kassandra. Das uralte Städtchen war schon vor 2.500 Jahren Teil des chalkidikischen Städtebundes, der unter der Führung von Olythos den kriegerischen Spartanern die Stirn bot. Die Ruinen der antiken Gebäude liegen etwas außerhalb des heutigen Siedlungsgebietes, dessen romantische Häuser aus gebrochenen Natursteinen aus dem vorletzten Jahrhundert stammen, die Steine selbst vielleicht aus den antiken Bauten. Oft von einem kleinen Garten umrahmt, geben die Häuser einen Eindruck wie ein ursprüngliches Dorf auf der Chalkidiki ausgesehen haben mag.
In den schmale Gassen um die Kirche bieten heute Schmuck- und Kleiderläden hübsche Dinge für den Urlaub und als Erinnerungsstücke für zu Hause an. Kunsthandwerkliches aus Stoff, Holz oder Metall eignet sich hervorragend als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen..
Bekannt wurde Afitos durch seinen ehemaligen Bürgermeister Vasili Pavli, der nach seiner Wahl 1996 alles daran setzte, den ursprünglichen Charakter des Städtchens zu erhalten und schon damals im ganzen Ort fantasievolle Brunnensteine, mit Figuren verzierte Sitzbänke oder skurrile Statuen aus Mühlsteinen zu hauen und aufzustellen.
Überall im Ort entdecken wir immer wieder Originelles, das eindeutig seine Handschrift trägt. Achten Sie auf Brunnensteine oder Gartenfiguren aus dem weißen Kalkstein, den er am liebsten verwendet.
Der Höhepunkt sind die Stücke, die sich im Vorgarten seines Hauses und vor dem Gartenzaun dem Besucher wie in einer Ausstellung präsentieren. Da kann man schon mal auf einer Steinbank Probe sitzen oder die Physiognomie einer Nachbarin von zu Hause, hier in der Fremde zu Stein geworden, wiederfinden.
Lachend und scherzend schlendern wir auf dem „Höhenweg“, hoch über dem Strand von Afitos mit dem einzigen Hotel des Ortes, zurück und genießen die Aussicht auf Sithonia bei einem Kaffee Frappé. Wer hier gegen Abend flaniert, hat die große Auswahl an Restaurants, von denen sich eines an das andere reiht.
Hinter der alten Ölmühle ist ein Aussichtspunkt mit ein paar Ruhebänken, auf dem sich steinerne Figuren scheinbar bewegen und zu den Autofahrern sprechen, um sie vom Parken abzuhalten. Manch einer ist nicht so begeistert, wie der Ex-Bürgermeister seine Kunst so pragmatisch einsetzt. Uns hat es dagegen sehr gut gefallen!