Berge, Meer, grüne Wiesen mit farbenprächtigen Blumen und Orchideen und das alles gepaart mit Kunst, Kultur und Geschichte – deshalb ist Siziliens Norden eines meiner Lieblings Reiseziele!
Die Liparischen Inseln
Vulcano lässt der Kapitän links liegen und steuert gleich den geschäftigen Hafen von Lipari an, an dem einige Urlauber mit ihrem Gepäck aussteigen, um hier ihre Ferien zu verbringen. Wir fahren weiter nach Panarea, wo wir in San Pietro an der Mole in der „Bar de Carola“ bei eisgekühltem Orangensaft die Inselatmosphäre auf uns wirken lassen. Hier leben die Schönen und Reichen des amerikanischen und italienischen Jetset in bunten Villen, von denen man einige beim Bummel durch die schmalen Gassen entdecken kann.
Nach ein paar Stunden rumhängen geht es weiter zum schwarzen Strand von Stroboli, der irgendwie nicht nach Baden aussieht. Einen tollen Blick auf Meer und Inseln haben wir beim Sundowner von der Terrasse des Cafés hinter der Kirche San Vicenco Ferreri. Auf der Rückfahrt bei einbrechender Dunkelheit umrundet das Schiff noch Stroboli mit seinem aktiven Vulkan, damit wir zum Abschied außer Rauch auch noch feurige Lava zu sehen bekommen. Hat geklappt!
Ein Atelier als Hotel und Kunst aus Beton
In Castel di Tusa verblüfft uns das „Atelier sul Mare“, ein Hotel in dem jedes Zimmer durch eine andere Künstlergruppe gestaltet wurde. Nicht alles gefällt und in manchem könnte ich keine Ruhe finden, aber sehenswert ist es auf alle Fälle. Gleich im Anschluss komplettieren wir unsere Bildung mit Landart. Die „Fiumara d’Arte“ ist ein Landschaftskunstwerk eingebettet in das Tal des Fiume di Tusa. Antonio Presti, hat hier mit dem Baugeschäft seines Vaters wohl Auftragslücken in Kunst umgemünzt. Gigantisch, spannend und zugleich ein wunderschöner Ausflug in die Landschaft Siziliens.
Madonie, die sizilianische Schweiz
Unser Abstecher nach Castelbuono führt uns mitten in die Madonie, sizilianische Schweiz und beliebtes Ausflugsgebiet der Städter am Wochenende. Wir erobern uns den „Cozzo Luminario“ (mehr …) zu Fuß und genießen den herrlichen Fernblick im Norden zu den Vulkaninseln und im Osten bis zum Ätna.
Die Blütenpracht am Weg und auf den Wiesen überrascht uns, das hätten wir in den Alpen, aber nicht auf Sizilien erwartet.
Da zu einer ordentlichen Wanderung auch eine Einkehr gehört, rasten wir am Schluss noch im „Refugio Francesco Crispi“ unter großen Bäumen in frischer Bergluft.
Der Duft der Orangen von Cefalu
Die erste Königsstadt des normannischen Eroberers Roger I. beeindruckt uns durch seinen mächtigen Dom, der die Halbinsel mit der Altstadt noch heute dominiert. In Cefalu kann man ganz entspannt Bummeln (mehr …) und in den kleinen Läden zwischen Krusch und Krempel nach netten oder lustigen Mitbringseln stöbern. Die arabische Vergangenheit ist hier und da noch zu entdecken, wenn auch die islamische durch die christlichen Eroberer und die Jesuiten gründlich ausgemerzt wurde.
Cefalu bietet sich für einen längeren Aufenthalt an. Entweder im HAPIMAG Ressort für Mitglieder oder auf dem Campingplatz Costa Ponente fürs Reisemobil. Beide im lauschigem Schatten der Palmen und dem Duft der blühenden Orangenbäume zum Träumen. Samstags aber muss man zum Markttag bei der Totenstadt (mehr …), wie die einheimischen Alten.
Palermo, Schmelztiegel der Nationen
Nachdem wir uns unterwegs noch von den Monstern der Villa Palagonia in Bagheria erheitern haben lassen, stürzen wir uns ins Abenteuer Palermo. Die Cappella Palatina im Normannenpalast ist ein absolutes Muss für jeden Reisenden. Hier kann man Stunden verbringen, um wenigstens einige der Geschichten, die uns die Mosaike erzählen, zu verstehen.
Wir bummeln noch durch die versteckteren Winkel von Palermo (mehr …) und lassen bei einem Kaffee die Geschichten der neuen Generation der Immigranten und das Alltagsleben auf dem Markt auf uns wirken. Nur über die Polizeipräsenz vor der Chiesa San Francesco D’Assisi wundern wir uns, bis uns die Hintergründe über die „Antica Focacceria S. Francesco“ und den aktiven Widerstand gegen die Mafioso durch mutige Bürger Palermos erzählt wird.
Die Heilige vom Monte Pellegrino
Die abenteuerliche Kurvenfahrt auf den Monte Pellegrino schaffen auch Reisebusse mit Vorsicht in den Kurven.
Das Santuario der Heiligen Rosario von Palermo ist mit Souvenierbuden garniert, aber dennoch einen Besuch wert, wobei man auf jeden Fall die Hauptsaison und die Mittagszeit meiden sollte.
Der Parkplatz ganz oben auf dem Monte Pellegrino ist auch für Wohnmobile geeignet und der Blick über weite Teile der nördlichen Küste Siziliens entschädigt für die Kurbelei und bietet in der Nebensaison auch Gelegenheit für eine Pause.
Die Grotte von Mangiapane und der Monte Cofano
Ein Ausflug in die Zeit Garibaldis und des ersten Königs von Italien machen wir, indem wir durch das Freilichtmuseum der Grotte von Mangiapane (mehr …) strolchen. Sebastiano erzählt uns wortreich wie es dazu kam, dass seine ganze Verwandtschaft aus der Ebene von Cornino in die Grotte zog und wie dadurch ein neues Gemeinwesen geschaffen wurde.
Zum Abschluss unserer Reise durch Siziliens Norden umrunden wir den Monte Cofano per Pedes (mehr …) auf den Spuren der unglücklichen Zita. Neben grandioser Landschaft und herrlichen Blicken aufs tiefblaue Meer auch ein Hauch Tragik – uns geht‘s gut!
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