In Laos, dem Land der Millionen Elefanten kann man eine Flußkreuzfahrt machen? Ja, auf der Mekong Sun mit abenteuerlichen Ausflügen, jeder Menge Kultur und laotischer Ruhe!
Hintergrundinformation
Laos liegt irgendwo in Südostasien, eingeklemmt zwischen dem prosperierenden Thailand im Westen und den kommunistischen Bruderstaaten im Süden, Osten und Norden, die alle kein besonderes Interesse an einem wirtschaftlichen Aufschwung dieses unbedeutenden Fleckens haben. Die Bevölkerung – halb so viele wie in Bayern – verteilt sich auf einer dreimal so großen Fläche. Wenige Straßen durchziehen das Land, großteils ein Erbe der französischen Kolonialzeit und des Indochinakrieges, wo diese als Nachschublinien für Freund und Feind dienten. Wer gerade Freund und wer Feind war, hat sich im Laufe der Jahrzehnte mehrmals geändert.
Ein Reisebegleiter schreibt mir: „In den letzten sechs Wochen habe ich mich an der Geschichte von Laos festgebissen, und zwar insbesondere an dem Zeitraum 1945 – 1975. Traurig, erschütternd! Was die sog. zivilisierten Staaten wie Frankreich und die USA in diesem kleinen Land veranstaltet haben: Es ist zum Himmel schreiend!
Ebenso schlimm: Wie die korrupten Macht-Eliten in Laos, bestehend aus etwa 1 ½ Dutzend Familien, in der Regel adelig, mit geholfen haben, das Land ins Chaos zu führen!“
Die Übernachtung in guten Hotels und Essen gehen in einem gepflegten Restaurant sind zwar dem Geldbeutel der Touristen aus Australien und Europa angepasst, aber kosten im Vergleich zu Thailand höchstens die Hälfte.
Die beste Reisezeit ist Oktober, wenn der Monsun vorbei ist, das Klima angenehm warm und Wirbelstürme schon wieder vergessen sind. Dann kühlt es Nachts so weit ab, das man mit offenen Fenster ohne Klimaanlage schlafen kann, weil die Moskitos noch nicht ausgebrütet und die lärmenden Touristen noch in der Minderheit sind.
Flusskreuzfahrt auf dem Mekong
Elefanten, Höhlen und 1000 Buddhas
Irgendwo, an einer ruhigen Sandbank am Ufer des Mekong übernachten wir und erreichen am nächsten Morgen Pak Beng, die erste größere Ansiedlung. Wir gehen Elefanten streicheln und füttern und sind beeindruckt, wie vorsichtig sich die riesigen Arbeitstiere auf den schmalen und steilen Pfaden vom Dschungel hinunter zum Flussufer bewegen. Erst einmal im Wasser, gibt’s aber kein Halten mehr, da wird gespritzt und gepustet, bis auf der eigene Mahut klitschnass ist.
Am nächsten Morgen erreichen wir die Mündung des Ou, einem Nebenfluss des Mekong, der im äußersten Norden von Laos, in den Bergen zu China entspringt und schon zu Urzeiten eine wichtige Verbindung darstellte. Deshalb sind auch die Höhlen gegenüber seiner Mündung Pak Ou schon seit Menschen Gedenken heilige Stätten, an denen man für eine glückliche Reise betete und sich für eine sichere Rückkehr bei den Göttern bedankte. Die allerdings haben gewechselt. Seit 600 Jahren hat Buddha die hinduistischen Gottheiten verdrängt, so wie diese die atavistischen Götter zuvor. Wir wandern von den Höhlen zu einem Dorf der Seidenweber, deren wunderschöne Schals heute die Häupter einiger daheim gebliebener Freundinnen zieren.
Luang Prabang, die Stadt der Könige
Als wir am späten Nachmittag in der Königsstadt Luang Prabang anlegen, die lange Treppe vom Ufer zur Stadt hochschnaufen, bleiben wir überrascht unter den blühenden Bäumen an der Ufertrasse stehen: Sind wir noch in Laos?
Hier herrscht der charmante Flair eines französischen Kolonialstädtchens aus vergangenen Zeiten. Einzig die knatternden Mopeds und Tuk-Tuks, die sich unter die Handkarren mischen, sind Vorboten einer lauten, motorisierten Zeit. Vor allem am frühen Morgen, wenn die Mönche auf ihrem Rundgang durch die Stadt Gaben für die Ahnen einsammeln ist die Mystik der Vergangenheit gegenwärtig.
Der private Palast des Königs direkt neben der schönsten Tempelanlage Asiens, ist heute das führende Hotel der Stadt. Renoviert in strahlendem Weiß mit dem dunklen Teint tropischer Hölzer unter Schatten spendenden Bäumen und mit einem kühlenden Wasserbecken. In der Lobby ist ein Foto der königlichen Familie aus längst vergangener Zeit, in dessen Untertitel er als Schöngeist und Philosoph beschreiben wird. Unser Reisebegleiter schreibt mir dazu:
„Die Geschichte sagt aber etwas anderes aus: Er mischte kräftig in der Politik mit. Und zwar heftig bei den Kräften, die alles so belassen wollten, um weiter am „Schweinetrog“ partizipieren zu können, sprich zuerst mit den Franzosen, dann mit den Amis. Aber so ist die Welt…“
Hirschquell und Schlangenhöhlen
Nach zwei Tagen in Luang Prabang haben wir längst noch nicht alles gesehen und erlebt und beschließen – wir kommen wieder! Doch unser Schiff bringt uns erst einmal zu den Kuang Si Wasserfällen, um darin ausgiebig zu baden. Dem goldenen Hirsch, den Sie ihren Namen verdanken sind wir zwar nicht begegnet, aber gebadet haben wir in dem türkisgrünen Wasser ganz ausgiebig!
Wenn wir den Hirsch auch gerne entdeckt hätten beim Besuch der Höhle der Riesenschlange waren wir extrem froh, dass uns dieser Anblick erspart blieb – ein Abenteuer war das auch so, wenn auch nur zwei Hühner ihr Leben lassen mussten!
Von unserer Ankunft in Vientiane, der Hauptstadt von Laos und der Fahrt mit dem Auto quer durch Thailand über Vang Vieng, den Stützpunkt der CIA im Indochinakrieg zurück nach Luang Prabang erzähle ich ein anderes Mal!
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