Eine Winterwanderung über die tief verschneiten Höhen des Frankenjura bietet bei frostigem Ostwind herrlichen Sonnenschein und tolle Fernsicht oder wenn uns der Wettergott nicht ganz so wohlgesonnen ist, immerhin mystischen Nebel mit vom Reif weiß gebrähmten Ästen im diffusen Januarlicht.
Die Sage von den drei kopflosen Jungfern
Doch kaum betraten die Wanderer die Höhle, stürzten sie auch schon in den tiefen Schlund und waren für alle Zeit gefangen. Alles Wertvolle, das die Verlorenen mit sich trugen, weil sie auf dem Heimweg vom Viehmarkt waren oder als Dieb das Tageslicht scheuten, horteten die Jungfrauen in einem sicheren Versteck, das noch niemand gefunden hat.
Noch Heute kann man in den Rauhnächten zwischen dem Heiligen Abend und Heilig Dreikönig, wenn der kalte Ostwind über die Höhe pfeift, das Klagen und Jammern der Toten im Tal hören.“
Der Zimmerer Gerch aus Tiefenellern
Im Schein der Fackeln war nichts von dem Schatz zu finden. Plötzlich sprang der Gerch mit einem Fluch zurück und riss seine Kumpanen im Stürzen mit um. Von der Fackel beleuchtet grinste sie ein bleicher Totenschädel von einem Felssims herunter an – einer der amen Teufel! Also war doch was dran an der Sage.
Am nächsten Tag kamen sie wieder. Diesmal ausgerüstet mit Schaufel und Spaten, Seil und Winde, um den von einem eiszeitlichen Bach im Höhlenboden ausgespülten Gumben auszugraben. Tagelang gruben sie, hievten Eimer um Eimer hoch, doch keine Spur von einem Schatz. Nur Laub und Äste, Erde und Steine, Scherben und Knochen.
Die Herren Geologen
So hat der Gerch doch noch einen Schatz gefunden: Bandkeramik aus der Jungsteinzeit, Essstäbchen aus Knochen, und Skelet- und Schädelreste von vierzig armen Seelen aus der Jungsteinzeit.
Ob es sich bei der Jungfernhöhle um einen neolithischen Opferplatz gehandelt hat oder einen Friedhof der nahegelegenen Siedlung – darüber streiten sich die Gelehrten!
Nach so viel Vergangenheit wandern wir weiter an einem Marterl vorbei über den Linsbühl nach Herzogenreuth. Dort kehren wir bei Henriette und Josef Möhrlein ein, wo wir sicherlich wieder köstlich fränkisch zu Mittag essen. Zu trinken gibt’s Reh-Bier aus dem Tal. Nach der Rast wandern wir auf bei Schnee gut begehbaren Wegen wieder bergab ins Ellertal.

Warmes Essen an Sonn- und Feiertagen sowie Samstags,
Position 49°54’27“ N 11°5’35“ E,
Telefon +49 9505 220
One thought on “Die Jungfernhöhle”
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Im Erlanger Tagblatt erschien ein Bericht, der gar schauerliches über die Sitten und Gebräuche in der Jungsteinziet zu erzählen weiss!