Wandern auf dem Panoramaweg im Einklang mit der Natur, frühmorgens mit den ersten Sonnenstrahlen durch den Raureif und den Frost der letzten Nacht – auch der Winter hat seine schönen Seiten!
Wir wenden uns dem Kreuzstein zu, rascheln durch das dunkelbraune Laub der Buchenwälder, das der Nachtfrost mit weißen Pelzchen aus Eisnadeln verziert hat. Ein kleines Kreuz, nahtlos aus dem Stamm einer gefällten Buche geschnitten, ruft mit seiner Form des eisernen Kreuzes Verwunderung hervor und wir rätseln, was es uns erzählen will? Da entdecken wir im Stamm eingeschnitten das MMVII – was ist hier in jenem Jahr wohl geschehen?
Wir wandern auf breiten Wegen weiter nach Norden, vorbei an den alten Basaltschlöten, die zur Zeit der Auffaltung der Alpen durch Spannungsrisse in der Erdkruste an vielen Orten entstanden sind und meist in Scharen auftreten. Da sie an der Oberfläche in der Regel verwittert sind, werden sie nur zufällig gefunden. Trotz des relativ geringen Durchmessers der Schlöte von wenig mehr als zehn Meter reichen sie sehr weit in die Tiefe.
Die Heroldsmühle stammt ursprünglich aus dem Jahr 1355 und war ein Lehen des Klosters St. Theodor im Amt Königsfeld an den Müller zu Heroldstein. Die Quelle der Leinleiter entspringt wenige hundert Meter weiter oben, hinter den Forellenteichen und schüttet das ganze Jahr über etwa zwanzig Liter in der Sekunde. Das dick verkalkte und bemooste Mühlrad ist hundert Jahre alt, aber die Mühle seit 1952 außer Betrieb. Leider ist auch der Gastbetrieb seit Anfang dieses Jahres endgültig aufgegeben worden und nur noch der kleine Holzengel auf dem Fenstersims geniest die letzten Strahlen der Sonne zwischen Tannenzapfen und Eichhörnchen.
Durch das Leinleitertal wandern wir zurück. In Oberleinleiter kehren wir im Brauerei Gasthaus Ott ein und genießen ein Obaladara zum Schweinebraten.
Auf dem Rückweg passieren wir das Holzkunstwerk „Der stumme Bote“ von Daniel Kraus, dessen ausgebreitete Flügel an den Engel erinnern, der Maria die Geburt des eingeborenen Sohnes verkündet. Der erwartet uns auf dem Heiligenstädter Weihnachtsmarkt, an dem außer St. Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht und dem Stand von Krippenbauer Reinhold Ott nicht allzu viel Weihnachtliches zu entdecken ist. Dessen Krippen sind dafür umso schöner und wir wärmen uns am heißen Punsch die kalten Finger und genießen die vorweihnachtliche Zeit.