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- Saigon mit Kaffee und Feuertopf
Was ist das Wesentliche an einem Tag in Saigon? Neben der Arbeit, dem Weg dahin, dem Lärm, der Hektik und all dem anderen: Der Kaffee, der einen das alles durchhalten lässt und der vietnamesische Feuertopf, welcher die nötige Energie spendet.
Café Vietnamese
Wir bestellen Café. „Americano ou Vietnamese?“ fragt die Bedienung. Natürlich vietnamesisch! Was wir da noch nicht wussten: Die Bedienung hätte auch fragen können „Wollen Sie Ihren Kaffee gleich oder später?“
Vietnamesischer Kaffee wächst im zentralen Hochland und war dort schon immer eine wichtige Erwerbsquelle. Er wird aromatisiert, oder mit Kakao versetzt, geröstet. Entsprechend vielfältig sind die Geschmacksrichtungen. Gebrüht wird er direkt in dem kleinen Metallfilter, der auf die Tasse aufgesetzt wird. Dort tropft er langsam vor sich hin. Eine Lektion in Geduld – Entschleunigung in Reinkultur! Nein, es nutzt auch nichts immer wieder den Deckel abzusetzen um nachzusehen, ob der Filter schon leer ist – das wird er eigentlich nie!
Der Geschmack ist unvergleichlich, der Kaffee so stark, dass der kleine Löffel stehen bleibt und die Wirkung ist umwerfend: Ich bin die ganze Nacht wach!
Feuertopf „Country Style“
Auf der Speisekarte nennt sich unsere Variante „Country Style“, was man am besten als „mit allem was so kreucht und fleucht“ interpretiert. Die nette Bedienung erklärt uns gestenreich wie das von statten geht: Brühe heiß werden lassen dann alles was lang braucht zuerst, z.B. Pilze und dann das Grünzeug. Die Nudeln sollen direkt in die Schüssel und mit dem heißen Inhalt des Hotpot gemischt werden. Da schaltet sich der japanische Tischnachbar ganz freundlich ein: Wir sollten die Nudeln doch vorher besser auch ins heiße Wasser werfen, das Klima in Saigon sein tropisch und man wisse nie genau, ob die Nudeln auch im Kühlschrank gewesen sind. Wir folgen seinem Rat und haben auch am nächsten Tag keine Unannehmlichkeiten.
Mit der Zeit entdecken wir, was „Country Style“ alles beinhaltet: Das Hühnerbein hat im lebenden Zustand wohl eher gequakt und die kleinen Fleischstücke vom Hühnchen waren wohl keine Brust, sondern Scheiben von Schlange. Wir lernen: man muss nicht immer alles so genau wissen, Hauptsache es hat geschmeckt!
Lauschige Sommernacht, Sternenhimmel – wohin jetzt? In die M-Bar, auf dem Dach des altehrwürdigen Hotel Majestics. Saigon liegt uns bei einem Glas französischen Rotwein zum letzten Mal zu Füssen, jetzt heißt es mit den Klängen der Tanzmusik Abschied nehmen! Für wie lange?
Zum Abschied
„Dann habe ich für Dich den richtigen Begleiter“ sagt Anh und schenkt mir einen magischen Wanderstock aus Mahagoni, dem unverwüstlichen Tropenholz, das die Dächer der Tempel trägt. Der Griff ist wunderschön geschnitzt und stellt einen klugen Elefanten dar, der mit seinem phänomenalen Gedächtnis jeden Weg kennt und mich künftig immer sicher zu meinem Ziel bringen wird.
Xien Côm ùn Anh!
*URL: Uniform Resource Locator: (Ho-Chi-Minh-City/District-1/Dong-Khoi/Hausnummer-151/Nebengasse/1.Stock)