„Schau Dich Um“ am Patersberg

An der Westflanke des Patersbergs, gerade gegenüber der Walddorfschule am östlichen Ortsende von Veitlahm, beginnen wir diesen Rundweg vom geräumigen Wanderparkplatz, auf dem auch Wohnmobile Platz finden. Die dort stehende Wandertafel erzählt von der 200-jährigen Tradition, die der Patersberg als Ausflugziel hat und davon, dass der Amtmann Weltrich als treibende Kraft hinter der Errichtung des Turms auf dem Patersberg stand, zu dem wir jetzt aufsteigen.

Auf breitem Weg wandern wir vorbei an Streuobstwiesen bergan und genießen die herrliche Fernsicht auf die Talauen des Weißen Mains, bis wir im Fichtenwald auf den Frankenweg stoßen, der von einem aufgelassenen Basaltbruch rechter Hand kommt und der mit unserem Weg weiter bergauf führt. Erst links, dann rechts führt der Forstweg auf den 528m hohen Gipfel des Patersbergs, dessen Aussichtsturm wir durch die Bäume spitzen sehen.

An der Ostseite ist die Türe zur Wendeltreppe, die uns zur Aussichtsplattform bringt. Wer noch weiter über die Wipfel der Bäume sehen möchte, steigt die metallene Treppe auf das Dach des Treppenhauses empor. Ganz im Westen Burgkunstadt, im Osten Stadtsteinach und etwas südlicher die Plassenburg und ein paar Häuser von Kulmbach.

Wenn wir uns wieder die Treppe hinunter gewunden haben, gehen wir um das Gebäude herum. Dort wartet ein großer Steintisch und Bänke darauf, dass wir Rasten. Bei schlechterem Wetter bietet das Gebäude Schutz, über dessen Tor uns die Inschrift „Aus Liebe zum Schöpfer in Eintracht geworden“ zum Eintreten einlädt.

Der breite Weg nach Osten verläuft für 3 km zunächst auf dem Höhenrücken des Patersbergs, dann neigt er sich sanft abwärts, um schließlich auf eine schmale Fahrstraße zu treffen, auf der wir uns links halten bis wir in Höferänger am Kriegerdenkmal nach links zum Hotel Dobrachtal abbiegen, um eine verdiente Pause einzulegen.

Unser weiterer Weg führt zurück zum Kriegerdenkmal und dann links, am Mühlbach entlang zum Sägewerk in Niederndobrach. Der Patersbergweg biegt dort links ab, aber wir halten uns weiter in südlicher Richtung auf dem Flurbereinigungsweg, welcher dem alten Wanderweg Nr. 6 über Feld, Wiesen und durch den Wald folgt, statt auf dem Fahrradweg entlang der Bundesstraße zu laufen.

An den mächtigen Bildeichen biegt der Flurweg links in den Wald ab, während wir rechts über die Wiese auf den großen Jägerstand zugehen, um am Waldrand entlang wieder auf den Patersbergweg zu treffen, dem wir in westlicher Richtung leicht ansteigend nach Höfstätten folgen. Nach den ersten Häusern biegen wir am Wegweiser links ab und wandern unter Alleebäumen hinunter in den Talgrund, lassen die Felsklippen der Schwedenschanze links liegen und dann geht es leicht bergauf, an der Fröschigquelle vorbei, bis wir zum Kirchturm von Veitlahm abbiegen.

Die Wehrkirche mit dem dicken Turm fällt besonders durch den seltsam allein stehenden Treppenturm auf, den Privateingang der Freien von Künsberg aus Wernstein. Ihre Kutsche und die anderer Adliger aus der Gegend, hielt am Treppenturm, durch dessen Wendeltreppe sie über eine Holzbrücke auf die Emporen in der Kirche kamen, ohne mit ihren Untertanen in Berührung zu kommen (nicht ohne Grund: damals herrschte ab und an die Pest!).

Da die Kirche meist geschlossen ist, gehen wir nach kurzen Rundgang weiter zum Patersberger Café, wo der Patersberger Alphornbläser Siegbert Unger von Donnerstag bis Sonntag täglich am Nachmittag leckere Torten zaubert. In der Märchenstube lässt sich‘s gut von Kindertagen träumen und dabei Kaffee und Kuchen genießen.