Vom 16. bis 20. November 2016 richtet das 4. Chinesische Filmfestival des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen unter dem Motto „Chinas Ränder“ seine Aufmerksamkeit auf ein in Deutschland weithin unbekanntes China. Es ist den sogenannten nationalen Minderheiten Chinas gewidmet, ihren Besonderheiten und ihren ganz eigenen Identitätsfindungen. Dabei werden sowohl Filme von Angehörigen dieser ethnischen Gruppen als auch von Regisseurinnen und Regisseuren der Mehrheitsbevölkerung der Han-Chinesen gezeigt – so entsteht aus dem Wechselspiel von Blicken von innen und von außen ein differenziertes Bild der komplizierten und vielschichtigen Befindlichkeiten von Minoritäten im chinesischen Staat. Musik und religiöse Traditionen, die Gegensätze des ländlichen und städtischen Lebens, die Gratwanderung in der Grauzone zwischen Anerkennung alter Bräuche und dem Druck der Modernisierung, aber auch der Kampf um das schiere Überleben in den ökonomischen Zwängen der Gegenwart spielen eine entscheidende Rolle in den hier gezeigten Filmen.
Das Filmfestival findet 2016 erstmals in zwei Städten statt, in Erlangen in den Manhattan-Kinos und in Nürnberg im Casablanca Filmkunsttheater. Das Filmfestival wird veranstaltet vom Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung, des Vereins Das Lamm muss laufen! sowie der Kulturförderung der Stadt Erlangen.
Zu Gast sind der mehrfach preisgekrönte Regisseur Pema Tseden, dessen Film „Tharlo“ bereits 2015 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gezeigt wurde, sowie die vielversprechende Nachwuchsregisseurin Wu Na. Im Rahmen des Filmfestivals findet am 18. November auch ein Round-Table-Gespräch im Wassersaal der Orangerie in Erlangen statt.