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Der Nationalpark Plitvicer Seen wurde als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt. Es ist der größte Nationalpark Kroatiens und für Wanderer ein Höhepunkt jeder Kroatienreise. Plitvic liegt im Herzen Mittelkroatiens, nahe zur Grenze von Bosnien Herzegownia auf der Höhe von Senj und ist von Karlovac oder Zadar aus leicht zu erreichen.
Und jetzt das – wir stehen vor dem geschlossenen Gatter des Autocamp Cvetkovic, unserem Ziel für die erste Nacht. Ich wandere entlang der doppelten Karrenspur und sehe oben am Haus einen Mann mit breitem Hut winken. Er stellt sich als Zeljko vor und bedauert, dass das Camp „very busy“ sei. Nach einigem Palaver erzähle ich ihm in seiner Hütte, die wie ein Karl May Museum vollgestopft ist mit Indianertrommeln, Sitzkissen, Holzstühlen, Tisch und einem Feldbett im Hintergrund für den Mittagsschlaf, dass wir den kleinen Anton dabei haben, der todmüde ist und dringend eine Dusche braucht.
Ein riesiger, kohlrabenschwarzer Hund mustert mich freundlich auf Augenhöhe und entschließt sich dann, sich von mir streicheln zu lassen. Nach dieser Aufnahmeprüfung lächelt Zeljko und meint, ein kleines Fleckchen, das bisher alle anderen verschmäht hätten, wäre noch frei, ich solle es mir doch anschauen. Der schmale Platz auf der oberen Terrasse mit toller Aussicht ist etwas schief, aber das stört uns nicht im Geringsten, das gleichen unsere Hydraulikstützen locker aus!
Am nächsten Morgen ruft uns Zeljko eine Kutsche, um uns zu unserer Wanderung um die oberen Plitvicer Seen zu bringen. Die Kutsche ist ein VW-Bus und der Kutscher Taxifahrer, was wir als Stilbruch hinnehmen. Nach wenigen Minuten und 50 Kuna sind wir am Südeingang des Nationalsparks, kaufen Tickets und gehen zum Bootssteg, wo uns ein Boot zum Start des Rundwegs übersetzt. Die Indianerkanus wurden offensichtlich schon vor längerer Zeit durch Elektroboote ersetzt.
Langsam bummeln wir weiter, entdecken einen großen Flusskrebs und viele Forellen, die sich im glasklaren Wasser tummeln. Nach einer kurzen Rast mit Äpfeln und Wasser umrunden wir den oberen See auf einem Wanderweg mit herrlichen Ausblicken.
Der Rückweg mit den, von einem Unimog gezogenen Panoramawagen, kann mit einem richtigen „Go-West“-Treck zwar nicht mithalten, ist aber trotzdem sehr bequem. Die dadurch eingesparten Kräfte mobilisieren wir dann beim Ruderboot fahren, wo wir aus nächster Nähe Wasserfälle auf eigene Faust erkunden und die darunter liegenden Tropfsteinhöhlen mit ihren verrückten Felsgebilden bewundern und natürlich so fotografieren, wie sie sonst niemand sehen kann.
Nach einer ausgedehnten Rast auf der Terrasse des fast leeren Restaurants, sind wir froh an der Haltestelle unseren Kutscher von heute Morgen zu entdecken, der auch ohne kroatische Sprachakrobatik weiß, wohin er uns bringen muss, damit wir unser mobiles Wigwam wieder finden.
Was für ein toller Tag!