Ein tiefgrüner, kühler Talgrund, an seinen Flanken steile Klippen aus weißem Muschelkalk, gekrönt von Burgen und Kapellen und tief im Innern uralte Tropfsteinhöhlen, die ihre dunklen Geheimnisse nur Besuchern mit Taschenlampe enthüllen: das ist die Romantik der Fränkischen Schweiz.
Zur Geschichte des Ailsbachtales
Später schlug Heinrich II. das Gebiet seinem neu gegründeten Bistum Bamberg zu und die vom Bischof mit Lehen versehenen Adelsgeschlechter rodeten das weite Ahorntal und die Höhenzüge über dem Ailsbach. Die steilen Klippen aus Dolomit und Muschelkalk jedoch waren ideal für ihre Höhenburgen, die vor Erfindung der Feuerwaffen dadurch mit wenigen Wachen zu verteidigen und praktisch uneinnehmbar waren. Die Burg Rabenstein zeugt noch heute davon.
Der Panoramaweg und die großen und kleinen Höhlen
Die Ludwigshöhle erreichen wir bereits nach wenigen Minuten und stehend staunend in einer Halle, groß wie eine Kirche mit einem spektakulären Klang. Ein guter Platz zum Singen! In der Höhle kann man sich gefahrlos umsehen und größere Kinder die tiefen Winkel mit der Taschenlampe erkunden lassen.
Die Romantiker in der Fränkischen Schweiz
Nachdem wir zum Panoramaweg hochgestiegen sind, werden wir mit einem tollen Blick auf die gegenüberliegende Klaussteinkapelle belohnt. Unterhalb des Felsens, auf dem früher die Burg deren von Ahorn stand, ist die Sophienhöhle. Kurz danach treffen wir auf einen, mit dickem grünen Moos überzogenen, romantischen Gedenkstein aus der Zeit, als die Fränkische Schweiz von deutschen Dichtern und Denkern aber auch von den ersten Touristen entdeckt wurde:
Heil und Gebet dem Mann im Himmelsglanz,
zu dessen Füßen jetzt die Sterne wallen;
Wie Mond und Sonne glänzt sein Angesicht.
Er denke unser, wenn wir beten, wenn
sich unser Herz zum Armen freundlich neigt,
und lasse jedem Wanderer Schatten finden,
und jedem Durstenden zeig’ er den Quell.
Er war es selber einst, der Menschlichkeit
die Menschen lehrte, der Erbarmen, Sanftmut,
und Milde zur Religion uns gab.
Heil und Gebet dem Mann, der Menschlichkeit
die Menschen lehrte, der Erbarmen, Sanftmut,
und Milde zur Religion uns gab.
Johann Gottfried von Herder (1797)
Durch Wald und Fels
An der um 1900 vom gräflich von Schönbornschen Forstmeister Ludwig Renner erbauten kleinen Straße treffen wir auf den Ailsbach, den wir auf einer schmalen Holzbrücke überqueren, um auf der anderen Seite im lichten Laubwald zum “Durchschlupf” hochzusteigen. Diese kleine Ganghöhle ist bei Kletterern beliebt, weil man außen drei perfekte Kletterrouten hat und innen vor der Kühle der Nacht und bei Regen Unterschlupf findet.
Die Überraschung im Wald sind die herrlich aromatisch duftenden Himbeeren, die unseren Weg rechts und links säumen. Da kommen wir Wanderer nicht vorbei, ohne uns genüsslich die schönsten zu pflücken, ehe wir im Talgrund ankommen, wo uns Oberailsfeld schon von ferne mit der Mittagsglocke zum Essen ruft.
Im Braugasthaus trinken wir das dunkle Bier, für das “Der Held” im ganzen Frankenland bekannt ist und essen “Schäuferla mit ‘kochte Klös und Kraut”.

Von Burg Rabenstein zur Sophienhöhle
Wir halten uns links von der Burgbrücke die Treppe hinunter, um weiter zur Sophienhöhle zu gehen. Wir kommen an den “Zwei Tugendwegen” von Friedrich Schiller vorbei, bis uns kurz vor Klausstein ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt hoch über dem Ailsbachtal führt, von wo wir auch Rabenstein noch einmal in der Ferne sehen.

95491 Ahorntal, Rabenstein 33,
Tel. +49 9202 9700440
http://www.burg-rabenstein.de/
Zur Sophienhöhle steigen wir ein Stück ab, um durch einen kurzen Felsengang im Rund einer eingestürzten Doline zu stehen. Der vergitterte Eingang zur Höhle lässt kaum ahnen, dass im Inneren märchenhafte Tropfsteinformationen im Schein der bunten Lampen eine eigene Welt herbeizaubern, die schon vor zweihundert Jahren die Fantasie der romantischen Dichter beflügelte: „Hier scheint die Natur ein ganzes Füllhorn von Schönheit ausgegossen zu haben. Die Wände sind blendend weiß, wie von feinstem Alabaster überzogen“.
Hoch über uns sehen wir Mauer und Dach der Klaussteinkapelle, die wir schon am Anfang unserer Wanderung von der anderen Talseite aus bewundert hatten. Das Kreuz auf der Kugel des Dachreiters erinnert mich an die Legende von Günter Stössel, die ich hier erzählen möchte: