- Apulien erleben und träumen
- Die Töpfer von Grottaglie
- 3000 Jahre Manduria
- Apuliens Ionische Küste
Apulien wartet auf uns! Eine WoMo Tour durch das Land der Staufer von Franken bis zum Stiefelabsatz an Italiens Mittelmeerküste, das ist unser Sommerabenteuer. Der Sonne entgegen, entlang der italienischen Ostküste die Kultur, das Meer, den Wein und das mediterrane Essen genießen.
Alta Murgia, Foresta Umbra und die Kastelle Friedrichs II.
Die weiten Flächen auf der Hochebene der Alta Murgia mit ihren sonnengebleichten, hellgelben Kornfeldern. In den Tälern unterbrochen vom dunkelgrün der Tomatenstauden, die in Reihen am Boden wachsen, wie bei uns die Kartoffeln.
Im Herzen des Gargano haben auf den Höhen des Karstgebirges die uralten Bäume des Foresta Umbra, des dunklen Waldes, ihre Geheimnisse bewahrt. Beim Wandern unter hohen Baumkronen werden wir an die Laubwälder des Steigerwalds erinnert und werden uns bewusst, dass hier schon Friedrich II. Hirsche und Wildscheine gejagt hat.
Wir haben einige seiner Burgen und Schlösser im Innenland erwandert und wurden immer mit fantastischen Aussichten auf die umgebenden Landschaften belohnt: Von Lucera, seinem Stammsitz über das berühmte Jagdschloß Castel del Monte bis zur Burg Fiorentino, die zu seinem Sterbelager wurde.
Höhlen, Trullis und die älteste Stadt der Welt
Wenn wir heute mit dem WoMo nach Apulien ziehen ist uns bewusst, dass Apulien, vom Mittelmeer umgeben, schon immer begehrtes Ziel war. Im Gegensatz zu uns blieben andere für immer.
Die Ursprünge urbaner Kultur von der Besiedlung urzeitlicher Höhlen wie in Matera in vorgeschichtlicher Zeit; die Gründungen griechischer Kolonialisten, deren demokratisches Gedankengut in den militaristischen Stadtstaaten des Peleponnes zu revolutionär war; die Besiedelung des trockenen Weidelands durch Emigranten aus dem Balkan in Manduria – alle fanden in Apulien eine neue Heimat.
Heilige wie Sand am Meer
Wenn schon der Erzengel Michael die Urchristen davon überzeugt hat, aus einer nassen Grotte eine Wallfahrtskirche zu machen, ist es wenig verwunderlich, dass die heiligen Männer kaum eine Ecke Apuliens ausgelassen haben.
Der bekannteste ist der stigmatisierte Padre Pio, dessen Mausoleum, ein Abglanz der himmlischen Herrlichkeit in Gold und kunstvollen Mosaiken, erst 2004 fertiggestellt wurde. Am beeindruckensten ist die Wallfahrtsbasilika für jährlich Millionen Besucher. Die gigantische Glasfront von Jerusalem und siebenköpfigen Drachen erzählt die biblische Geschichte in bunten Diarahmen. Die Sonne setzt nach eigenem Gutdünken einzelne Szenen ins strahlende Licht und versteckt andere im Dunkel der Wolkenschatten.
Und wo bleibt der Badeurlaub bei so viel Küste?
Den schminken Sie sich besser ab oder wie uns WoMo-Freunde aus Padua rieten: „Nicht an die Küste und große Städte meiden, dann wird’s ein erholsamer Urlaub!“
Die Steilküste Apuliensim Osten lässt zwar Platz für herrliche Sandbuchten, aber einige davon haben für meinen Geschmack zu viel Ähnlichkeit mit einer Müllhalde. Entdeckenswert sind sicherlich die versteckten Grotten, die zum Schnorcheln verlocken und ganz im Süden Apuliens die kleinen, versteckten Fjorde, die zum Schwimmen perfekt sind, da sie die großen Wellen abhalten.
An Apuliens ionischer Küste haben wir dann doch noch einen fast perfekten Badeplatz mit Möglichkeit zum Übernachten gefunden.
Uralte Städte und Töpferkunst
Frisch gekühlt nach diesem Badestopp waren wir bereit für 3000 Jahre Geschichte in Manduria um dann weiter nach Grottaglie, der berühmten Töpferstadt, zum Shoppen zu ziehen. Dort wird seit zweieinhalbtausend Jahren Ton gebrannt, lasiert und bemalt. Mehr dazu aber in den jeweiligen Beiträgen.
An den langen goldenen Sandstränden hat uns die rote Flagge der Badeaufsicht entweder wegen zu hoher Wellen oder wegen der Nesselquallen die Lust am Baden verboten. Den Schlaf raubte uns das Discofieber, das am späten Abend mit der Kinderdisco des Campingplatzes anfing. War dort endlich Ruhe, wummernden am Strand die Bässe der Standdisco vom Balneareo nebenan – bis früh um vier. Schlafen Sie tagsüber am Strand oder meiden Sie die Küste – ich habe Sie gewarnt!

„Mit dem Wohnmobil nach Süd-Italien (Teil 1: Der Osten)“. ISBN 978-3-939789-35-2