Beim Wandern in der fränkischen Schweiz Natur, Geschichte, Kultur und gutes Essen mit netten Freunden teilen – was kann es Schöneres geben?
Auf du junger Wandersmann, jetzo kommt die Zeit heran …
Zur körperlichen Ertüchtigung kehren wir im Gasthof „Zur Post“ ein, der hervorragende fränkische Küche und Braukunst zu fairen Preisen in freundlicher Umgebung anbietet.
Durch Europas größten Eibenwald steigen wir vorbei an imposanten Felstürmen wieder hinab zur Wiesent und wandern dann über die Stempfermühle und Behringersmühle zurück zum Judenhof in der Burg von Tüchersfeld. Dort lassen wir uns am Schluss die Sage von der „Rache des Teufels“ erzählen, der sich am armen Udo von Wichsenstein rächte, der auf der Burg in Tüchersfeld als Raubritter sein Unwesen trieb.

Die Freien Franken
Der Wassermangel führte dazu, dass die bis dahin versumpften Täler entwässert und besiedelt wurden. Die ersten festen Siedlungen in den Tälern wie Tüchersfeld wurden zur Zeit der Karolinger durch sogenannte „Freie Franken“ gegründet, die Karl der Große zur Christianisierung der slawischen Gebiete und zum Schutz der Ostgrenze seines großen Reiches ansiedeln ließ.
Bereits im 12. und 13. Jahrhundert sind dann viele der noch heute erhaltenen Burgen zum Schutz der Dörfer und Bauern entstanden.
Grausame Zeiten im Zeichen des Kreuzes
Die fränkische Schweiz, weitab von den großen Städten, mit ihren verschlungen Flusstälern, Höhlen und unbefestigten Dörfern war den marodierenden Haufen der Vertrieben fast schutzlos ausgeliefert. So wurde 1430 auch die Doppelburg von Tüchersfeld geplündert und gebrandschatzt.
Knapp hundert Jahre später sahen sich die Bauern von der lutherischen Reformation in ihrem Grundrecht bestätigt, ihren eigenen Pfarrer zu wählen – das konnte der Bischof jedoch nicht zulassen und schickte seine Schergen. In den wenigen Wochen des Bauernaufstands, der daraufhin folgte, brannten Bauernhaufen die wieder aufgebaute Burg erneut ab.
Die untere Burg wurde wieder hergestellt und hundert Jahre später im Dreißigjährigen Krieg endgültig zerstört. Die wenigen Nebengebäude, die heute noch existieren, sind damals verschont worden, weil die Landsknechte darin hausten.
Vom Judenhof zum Museum
Die jüdischen Familien wohnten im sogenannten „Judenhof“, dem Bereich der nicht zerstörten unteren Burg von Tüchersfeld. Hier konnten sich die Familien gegen Entrichtung von Abgaben an die Ortsherrschaft Wohnungen einrichten. 1758 brannten die Gebäude allerdings ab. 1760 bis 1763 wurden sie wieder aufgebaut. Danach standen für die jüdischen Familien 13 Wohnungen zur Verfügung, von denen neun in ihrem Eigentum waren. Die übrigen vier Wohnungen und die Synagoge wurden der jüdischen Gemeinde von der Freiherrlich von Großischen Gutsherrschaft vermietet.