Auf der Märli Alp

Von Bad Ragaz-Matells bringt uns die Pizol Kabinenbahn in wenigen Minuten zur Mittelstation auf der Alp Pardiel (siehe Übersichtskarte). Hoch über dem Rheintal haben wir linker Hand einen fantastischen Blick auf die Kurfirsten am Walensee, vor uns verschwommen im Dunst am Horizont zu erkennen, der Bodensee und rechter Hand, hoch über Maienfeld und Malans aufragend die Liechtensteiner Berge mit ihren schroffen Gipfeln.

Wir sind mit unserem Enkel Anton unterwegs und haben deshalb den Heidiweg ausgesucht. Ein bequemer Wanderweg, der bis zur Jausenstation Alp Schwarzbüel sogar für Kinderwagen taugt, wartet an verschiedenen Stationen für die Kleinen mit Attraktionen auf. Vom Barfußspielplatz, auf dem die Füße mit allerlei Morast, Kiesel und Schotter oder Tannenzapfen Bekanntschaft machen, bis zum Hängemattenwald, in dem Opa und Oma ein paar Minuten Rast vom Kinderhüten machen können ist alles geboten.

Entlang des Wegs hat der Peter immer wieder eines seiner Geißlein stehen lassen. Auf kleinen Tafeln, die man aus dem Rücken der Holzgeiß ziehen kann, wird die Geschichte der bäuerlichen Kultur des vorletzten Jahrhunderts anschaulich erzählt. Das ist aber eher für die größeren Kindern interessant.

Wir wandern nach einem kurzen Anstieg etwas oberhalb des Herwegs wieder zurück und hören von weitem altvertraute Songs unserer Jugend. Kai, der Hirte von der Alp Pardiel hat sich mit Gitarre und Hut am Wegesrand niedergelassen und singt in Schweizer Mundart für uns:

Hier könnten wir stundenlang zuhören, aber auf Anton wartet die Märlitante in Öhi’s Geißenalp. Obwohl wir zur regulären Vorlesestunde zu spät kommen, erzählt sie für Anton noch das Märchen von der traurigen Prinzessin auf schwyzerdütsch – einfach hinreißend: