Cannero Riviera am piemontesischen Westufer des Lago Maggiore ist über die enge Uferstraße von Locarno aus dem Norden oder über Intra aus dem Süden gut zu erreichen. Die leichte Wanderung folgt alten Mulattieras und beginnt mit einem Anstieg von einer halben Stunde (200 Höhenmeter) nach Oggiogno zum warm werden.
Auf dem Maultierpfad durch Weinberge
An den letzten Häusern gabelt sich der Weg und wir folgen dem rechten Zweig Richtung Oggiogno, das wir nach weiteren 20 Minuten leicht außer Atem erreichen. Der Bauer, der uns ein Stück des Weges begleitet hat, scheint trotz seines Alters und dem Tragekorb besser in Form zu sein.
Oggiogno 535m
Auf die alte Weinpresse aus dem Jahr 1742 kann man aber auch durch die fensterlosen Maueröffnungen eine Blick werfen (Am Brunnen rechts den Wegweisern um ein paar Hausecken folgen). Wein pressen war damals ganz schon mühselig, da wurde der gute Tropfen sicher nur sparsam genossen!
Wir gehen am Brunnen links vorbei die Gasse hoch Richtung Süden und werfen einen Blick in die engen, feuchten und kalten Gassen rechts und links. In der Hitze des Hochsommers sicher angenehm aber sonst? Am südlichen Ende des Dorfes treffen wir auf den Parkplatz, der den Einwohnern vorbehalten ist. Hier würde nicht einmal eines der kleinen Dreiräder um die Ecken kommen.
Der schmalen Straße folgen wir immer leicht abwärts nach Donega und genießen den ungehinderten Blick über den Lago Maggiore bis hinüber nach Luino. Das Linienschiff zieht wie ein einsamer Schwan eine Wellenspur über das glatte Wasser des Sees.
Donego 425m
Die Häuser stehen wie Kettenhäuser eins am anderen, um ja kein Quentchen der herrliche Lage zu verschenken. Zu den Gärten, Scheunen und Hinterhäusern führen Torbögen und Laubengänge, die zugleich als Speicher für alte Weinballons allerlei Gerätschaften dienen. Ehe es an der großen Palme vorbei nordwärts Richtung Cannero Riviera zurückgeht, genießen wir noch ein paar Minuten die Frühlingssonne.
Nach etwa 100m gehen wir geradeaus weiter, während der gut gepflasterte Maultiersaumpfad nach rechts in Tal abbiegt.
Kastanienbäume, Primeln und Weingärten
Durch den noch kahlen Laubwald streben wir unserem Ausgangspunkt zu, um bei den ersten Häusern unseren Abzweig wieder zu treffen, bei dem wir den Anstieg nach Oggiogno begonnen haben. In wenigen Minuten sind wir wieder in Cannero um den langersehnten Kaffee und leckeres Gebäck in der Pasticceria zu genießen.